Ob per Email, Facebook oder Twitter – wenn sich Internet-User einen Link-Tipp zuflüstern, geht sie los, die virale Verbreitung: Videos können so in wenigen Tagen ein Millionenpublikum erreichen und User über Nacht zu YouTube-Stars machen. Aber welche Mechanismen lösen die virale Verbreitung aus? Die Antwort auf diese Frage suchen viele: Video-Blogger, Künstler, werbetreibenden Unternehmen, alle sind sie auf der Jagd nach den Clicks. Wir wollen uns im Seminar zuerst virale Videos anschauen und diskutieren, welche Kritieren sie erfolgreich machen. Weiterhin schauen wir uns soziale Medien im Detail an, um ihre Kommunikationsstrukturen zu verstehen. Dann folgt eine Technikschulung, bevor wir uns der Produktion eigener Videos zuwenden. Dabei können die Studenten wählen, ob sie einen kreativen, journalistischen oder werbewirksamen Clip erstellen wollen.
Die zeitgenössische Fernsehserie präsentiert sich zunehmend als ein transmediales Phänomen, vollzieht eine stete Überschreitung der eigenen medialen Grenzen. Fernsehserien lösen sich aus dem televisuellen Sendefluss, werden auf neuen medialen Plattformen rezipiert und durch prosumtive Praktiken transformiert. Hierbei kommt die transmediale Expansion als ein spezifisches Verfahren in Frage, dass sich in neuen, prozessualen Formen des Mashups exemplifiziert. Auf der digitalen Plattform appeliert also die expandierte Fernsehserie durchaus noch an den Eigensinn televisueller Formen; zugleich jedoch vermag sich als Mashup in den neuen, prosumtiven Re-Konfigurationen des Contents der ‚klassischen‘ Serien ein seltsam indifferentes, transmedial entgrenztes Medium anzukündigen.
Das Seminar will ausgehend von materialnahen Gegenwartsanalysen populärer Mashup Kulturen einen Blick auf den digital beeindruckten Medienwandel werfen.
Medientechnologien beschleunigen unser Leben: Sie erlauben uns, unser Leben immer schneller zu leben und immer mehr Tätigkeiten in immer kürzerer Zeit auszuführen. Welche Auswirkungen aber hat dieser Effekt tatsächlich auf unser Leben und unsere Zeitwahrnehmung? Und ist das ein Effekt des gegenwärtigen digitalen Zeitalters oder gibt es diese Wechselwirkungen von Zeitlichkeit und Medien schon länger?
Das Seminar widmet sich den Veränderungen der Zeitwahrnehmung durch Medientechnologien. Diese Veränderungen sollen einerseits anhand aktueller Beispiele thematisiert werden (Stichworte wären hier z.B. Effizienzsteigerung, Beschleunigung, Echtzeit-Gesellschaft, Easy-Jet-Set, Stress/Burn Out, Zeitmanagement, Highspeed-Aktienhandel uvm.) und andererseits in einen historischen Kontext gestellt werden.
Visual Studies, die sich mit der Erforschung visueller Medienkultur beschäftigen, sind in Kunst-, Kultur- und Medienwissenschaft heute weit verbreitet. Das schnell wachsende Feld der Sound Studies ist dagegen noch vergleichsweise unbekannt. Während die klassischen Medienwissenschaften des 20. Jhs. unter Audioforschung primär „Rundfunkwissenschaft“ verstanden, widmen sich die Sound Studies allen möglichen Phänomenen der Klang- und Hörkultur.
Das Seminar gibt eine Einführung in das Gebiet der Sound Studies und besteht sowohl aus einem Analyse- bzw. Lektüreteil als auch aus einem Praxisteil. U.a. werden folgende Fragen adressiert: Welche Aspekte rund um das Thema Klang und Hörwahrnehmung können für medienwissenschaftliche Untersuchungen relevant sein? Wie gehen Menschen mit Audiomedien und mediatisierten Klängen um? Wie lassen sich historische und gegenwärtige Kulturen der Produktion, Zirkulation und Rezeption mediatisierter Klänge beschreiben? Wie unterscheidet sich das alltägliche, unbewusste Hören von aktiven Techniken des Zuhörens?