José van Dijck hat 2013 das Buch The Culture of Connectivity. A Critical History of Social Media veröffentlicht, in dem sie einen multimethodischen Ansatz zur Analyse ‚sozialer Medien‘ vorschlägt und an Facebook, Twitter, Flickt, You Tube und Wikipedia erprobt. Wir lesen das Buch gemeinsam und diskutieren ihre Vorschläge. Präsentationen zu anderen, in dem Buch nicht erwähnten, sozialen Medien wie Instagram, WhatsApp oder SnapChat sind sehr willkommen.
Medientechnologien werden oft anders genutzt als von den Herstellern vorgesehen. Außerdem gibt es die ‚Kunst‘, in der ohnehin Medientechnologien gegen den Strich verwendet werden. In dem Seminar sollen zunächst Texte zur Theorie des Gebrauchs, der Gebrauchsanweisung und der Verwendung von Medien gelesen werden, auch werden experimentelle Strategien aus dem Bereich der Kunst diskutiert. Dann können Studierende aber auch eigene experimentelle Medienverwendungen entwerfen, vorstellen und kommentieren.
Die Ökonomie setzt eine mediale Infrastruktur voraus: Geld ist wahrscheinlich das erste Medium, was einfällt (und es wird im Seminar auch behandelt werden), doch es gibt noch eine Reihe andere solcher Medien/praktiken: Doppelte Buchführung, Börsenticker, Flowcharts, Organigramme etc. Auch wird die Ökonomie vielfältig medial repräsentiert – in Filmen, Serien, Computerspielen... Im Seminar soll anhand ausgewählter Texte und Beispiele diesen Verbindungen von Ökonomie und Medien nachgegangen werden.
Die Werbung ist überall. Die ganzen Bemühungen der digitalen Überwachung und Kontrolle richten sich darauf, Werbung zu individualisieren, jederzeit und an jedem Ort zu platzieren oder sie gleichsam ‚viral‘ unsichtbar werden zu lassen. Um die Mechanismen dieses ‚kapitalistischen Realismus‘ (Schudson) als zentrale audiovisuelle Kultur unserer Zeit besser zu verstehen, werden in dem Seminar ausgewählte Texte zum Thema gelesen und ausgewählte Werbekampagnen (in allen medialen Formen) kritisch analysiert.
Typ: | Seminar |
Termin: | Di 12–14 Uhr (14-tägl.) |
Raum: | Lennéstraße 1 - 2.003 |
Weitere Informationen in BASIS
Das Kolloquium bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, Themen und Fragestellungen für die Master-Abschlussarbeit in den Bereichen Filmwissenschaft und Medienkulturwissenschaft zu entwickeln, bereits laufende Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Vermittelt wird, wie man ein Thema findet und eingrenzt, eine präzise Fragestellung formuliert, den theoretischen Rahmen absteckt, die Vorgehensweise und die Untersuchungsmethode(n) festlegt, wie man recherchiert, den Stoff gliedert, eine Argumentation aufbaut, Quellen sinnvoll nutzt, Thesen entwickelt und dabei zwischen Theorie, Beschreibung und Analyse vermittelt. Die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens werden aufgefrischt und das Schreiben und Redigieren an eigenen und fremden Texten geübt. Die Übung wendet sich an Master-Studierenden kurz vor oder in der Abschlussphase, ist aber geöffnet für weitere Interessenten, die an Ideen, Konzepten und Texten arbeiten wollen.
Typ: | Seminar |
Termin: | Di 12–14 Uhr (14-tägl.) |
Raum: | Lennéstraße 1 - 2.003 |
Weitere Informationen in BASIS
Ausgehend von der Ubiquität von Werbung in zeitgenössischen kommerziellen Medien wirft das Seminar einen dreifachen Blick auf das Verhältnis von Medien und Werbung. So soll erstens die Geschichte von Werbemedien insbesondere ab dem 19. Jahrhundert erschlossen und darüber ein Verständnis der historisch sich wandelnden Funktionen, Formen und Bestimmungen von Werbung gewonnen werden. Zweitens soll in systematischer Hinsicht ein medienökonomisches Verständnis der engen Kopplung von modernen Massenmedien und Werbung, insbesondere am Beispiel des Fernsehens, erlangt werden. Besonderes Augenmerk ist dabei auf das Problem zu richten, der Ökonomie eine medientheoretische Funktionsstelle zuzuweisen, die den Fallen von ökonomischem Determinismus und Ökonomievergessenheit gleichermaßen entkommt: Wie also lässt sich das Verhältnis von Medien und Werbung (auch kritisch) denken, wenn Medien ohne Ökonomie nicht zu haben sind? Und wie sind die rezenten, durch digitale Medien angestoßenen Transformationen des Werbemarktes (z.B. Google Ads) in diesem Kontext zu beschreiben und bewerten?Drittens gilt es mit einem Fokus auf zeitgenössische Werbeformen die historisch wie theoretisch aufgeworfenen Fragen auf die medienästhetischen Verfahren von Werbung und Marketing (z.B. Germany’s Next Topmodel, Instagram) in der Breite der durch sie aufgeworfenen Phänomenlagen (Visualität, Körper, Gender) zu beziehen.
»Software has become our interface to the world« (Lev Manovich) – Wenn digitale Medien unsere Lage bestimmen, und wenn Computer (die diesen Medien zugrundeliegende Technologie) als diejenigen Maschinen definiert werden können, die sich universell programmieren lassen, dann bestimmen Programmierungen unsere Lage. Die Kultur, in der wir leben, ist mittlerweile zu großen Teilen eine programmierte Software-Kultur. Was aber ist Programmierung? Was heißt es, Computer zu programmieren? So unterschiedliche Gestalten Computer in der Geschichte angenommen haben (von der Elektronenröhren-basierten Datenverarbeitungsanlage bis zum Mikrochip-gesteuerten Smartphone), so unterschiedlich kann auch ihre Programmierung ausfallen. Im Seminar werden wir uns anhand ausgewählter Beispiele mit der Kulturtechnik des Programmierens auseinandersetzen – nicht aus der Perspektive eines Ingenieurs oder einer Informatikerin, sondern mit dem kulturwissenschaftlichen Interesse der Medientheorie und -geschichte. Programmierkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.