»Software has become our interface to the world« (Lev Manovich) – Wenn digitale Medien unsere Lage bestimmen, und wenn Computer (die diesen Medien zugrundeliegende Technologie) als diejenigen Maschinen definiert werden können, die sich universell programmieren lassen, dann bestimmen Programmierungen unsere Lage. Die Kultur, in der wir leben, ist mittlerweile zu großen Teilen eine programmierte Software-Kultur. Was aber ist Programmierung? Was heißt es, Computer zu programmieren? So unterschiedliche Gestalten Computer in der Geschichte angenommen haben (von der Elektronenröhren-basierten Datenverarbeitungsanlage bis zum Mikrochip-gesteuerten Smartphone), so unterschiedlich kann auch ihre Programmierung ausfallen. Im Seminar werden wir uns anhand ausgewählter Beispiele mit der Kulturtechnik des Programmierens auseinandersetzen – nicht aus der Perspektive eines Ingenieurs oder einer Informatikerin, sondern mit dem kulturwissenschaftlichen Interesse der Medientheorie und -geschichte. Programmierkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.