UFOs sind nicht nur ein notorisch von Verschwörungstheorien umranktes Thema, sondern zuvorderst ein Medienphänomen: Als massenmedialer Diskurs im engeren Sinn seit dem Zweiten Weltkrieg präsent, gehört die Diskussion um UFOs zu den Gegenstandsbereichen, anhand dessen es möglich ist, generelle Grundannahmen der Medienwissenschaft zu illustrieren. Vor dem Hintergrund sozial- und kulturwissenschaftlicher Ansätze skizziert das Seminar die Geschichte sowie die vielfältigen medialen Erscheinungsformen des UFO-Diskurses und verschränkt diese Einsichten mit zentralen medienwissenschaftlichen Überlegungen (mediale Konstruktion sozialer Realität, Mediale Evidenz, Medien und Wahrnehmung, Verflechtung von UFO-Diskurs und Medienwandel etc.).
Verkehr war und ist für alle Gesellschaften konstitutiv. Systeme des Transports von Gütern und Informationen sowie die damit verbundenen Strukturen formen soziotechnische und mediale Dispositive, in denen sich Elemente von Kultur, Gesellschaft und Technik symmetrisch verbinden und (weiter-)entwickeln. Ziel des Seminars wird sein, Phänomene und Entwicklungsprozesse von Verkehrs- und Medienstrukturen wechselseitig zu betrachten und als organisatorische Mittel der gezielten räumlichen Bewegung von Zeichen, Personen und Gütern zu verstehen. Dazu werden einerseits, an Hand konkreter (historischer) Fallbeispiele, Entwicklungsprozesse von Verkehrs- und Medienstrukturen analysiert, andererseits medientheoretische Fragen, die sich durch eine Auseinandersetzung mit Verkehrsdispositiven und -diskursen ergeben, diskutiert.
Das Seminar widmet sich mit Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zwei zentralen Formen digitaler Medientechnologie. Die Geschichte dieser Technologien wird im Seminar erarbeitet und die systematische Differenzierung diskutiert. Im Fokus steht insbesondere die Frage, durch welche Interfaces VR- und AR-Technologien realisiert werden und welche Anwendungsfelder sich historisch entwickelt haben. VR- und AR erscheinen dabei als Technologien, in denen der durch Computer im 20. Jahrhundert ausgelöste Medienwandel und mit ihm verknüpfte Ideen und Utopien (Telepräsenz, Cyberspace etc.) beobachtbar werden.
Das Kolloquium bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, Themen und Fragestellungen für die Master-Abschlussarbeit in den Bereichen Filmwissenschaft/Audiovisuelle Medienkulturen und Medienwissenschaft/Medientheorien zu entwickeln, bereits laufende Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. In kleiner Gruppe wird vermittelt, wie man sein Thema findet und eingrenzt, eine präzise Fragestellung formuliert, den theoretischen Rahmen der Untersuchung absteckt, die Vorgehensweise und die Untersuchungsmethode(n) festlegt, wie man recherchiert, den Stoff gliedert, eine Argumentation aufbaut, Quellen sinnvoll nutzt, Thesen entwickelt und dabei zwischen Theorie, Beschreibung und Analyse vermittelt. Die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens werden aufgefrischt und das Formulieren und Redigieren an eigenen und fremden Texten geübt.