Serien sind Verfahren, Formen und ästhetische Objekte, welche für die moderne Medienkultur von grundlegender Bedeutung sind: Ausgehend von der Chronofotografie (Muybridge, Marey) und den Feuilletonromanen (u.a. Dumas, Melville, Flaubert, Dostojewski) des 19. Jahrhunderts über die industrielle Fließbandfertigung (Ford), Radio-Serien, die Serielle Musik (Boulez), die Bildsequenzen des Comics, die Bildreihen (Monet) sowie seriellen Motive und Verfahren (Warhol) moderner Kunst bis zur Multi-Serialität des Computerspiels affiziert die Serie nahezu das gesamte Spektrum medienkultureller Produktion der Moderne.
In dem Seminar wird Martin Warnkes Einführung "Theorien des Internets" gemeinsam gelesen und an Beispieln diskutiert. Dadurch soll ein erster Einblick in die Geschichte des Internets, sowie die verschiedenen Ansätze zu seiner Beschreibung vermittelt werden.
Die moderne Medienkultur oszilliert zwischen affirmativen, ideologisch hegemonialen Formaten und den immer schwieriger werdenden Versuchen die etablierten Darstellungs- und Wahrnehmungskonventionen kritisch und experimentell zu durchbrechen, zumal da die herrschende "Kulturindustrie" (Adorno/Horkheimer) alle experimentellen Formen leicht zu assimilieren scheint. Zum Verständnis dieser, gerade auch für die Bestrebungen nach andersartiger Mediengestaltung, wichtigen Phänomene sollen im Seminar Texte zum Verhältnis von Kulturindustrie und Avantgarde (bzw. Neo-Avantgarde), v.a. ausgehend von der Geschichte der modernen Kunst und ihrer medienreflexiven Strategien, gelesen und diskutiert werden.