Eine der wichtigsten und umstrittensten Positionen der deutschen Medienwissenschaft seit Mitte der 1980er Jahre ist die so genannte 'Medienarchäologie' (auch: 'Diskursanalyse technischer Medien' oder 'informationstheoretischer Materialismus'). Unter Rekurs auf Heidegger, Lacan und Foucault hat Friedrich Kittler einen Ansatz entwickelt, der die Rolle der Medientechnik und ihre historische Rekonstruktion betont. Die Medienarchäologie ist der einzige Ansatz, der die doch so naheliegende Rolle der Technik im Bereich des Medialen wirklich (und nicht nur rhetorisch) ernstnimmt. Im Seminar lesen wir ausgewählte Texte Kittlers und anderer medienarchäologisch orientierter AutorInnen, sowie kritische Kommentare. Die Grundlagen der medienarchäologischen Methode und wie man mit ihr arbeiten könnte sollen vermittelt werden.
Bedingung für Scheinerwerb ist regelmäßige Teilnahme und Referat oder Hausarbeit oder etc.