Digitale Medien ermöglichen die diskrete Beschreibung von Kulturprodukten, jede Anordnung von Bildern, Tönen und Wörtern lässt sich in Nullen und Einsen zerlegen. Die Rekontextualisierung kleinster Sinneinheiten (Sample/Loop) zu einem neuen Remix ist in erster Linie aus der Musik, namentlich der DJ-Kultur, bekannt. In diesem Seminar soll die Beobachtungsperspektive der kulturellen Praxis des Samplings auf die visuelle Ebene erweitert und fokussiert werden.
Das Medium Internet hat die Bedingungen für Remix-Arbeiten verändert. Archive wie YouTube stellen ein unendliches Formengedächtnis zur Verfügung, aus denen der Remix-Produzent sowohl seine Inspiration als auch sein Ausgangsmaterial schöpfen kann. Neben diesen Produktionsumständen und der (vermeintlichen) Demokratisierung der Distributionswege sollen auch die sozialen Prozesse des Web (2.0) untersucht werden, da die Dynamik der Remix-Kultur insbesondere durch gegenseitige Bezugnahme getrieben wird.
Zu Beginn des Seminars soll die Begriffe Sampling und Remix historisch erarbeitet und gegen ähnliche Praktiken wie Zitat oder Collage abgegrenzt werden. Im weiteren Verlauf soll das Medium Internet zuerst in seinen technischen und sozialen Kofigurationen bestimmt werden, um dann die (diskursive) Praktik des visuellen Samplings zu beschreiben. Dabei sollen insbesondere die Positionierungen der verschiedenen Akteure (Prosumer, Künstler, Professionelle) in der Remix-Kultur bestimmt werden.
Zur Einarbeitung/Inspiration empfehle ich Ihnen folgende Blogs:
http://infosthetics.com/
http://vagueterrain.net/journal07
http://remixtheory.net/
http://recycledcinema.blogspot.com/
http://www.movingweb.org