Auf Grundlage der Frage, inwiefern Medien Kommunikation ermöglichen, werden in dem Seminar Phänomene der Remedialisierung älterer Medien im Rahmen zeitgenössischer digitaler Medientechnologien vorgestellt, etwa die Rolle von Sprache und Schrift in Online-Medien, aktuelle Entwicklungen im Bereich der Fotografie und der filmischen Bildmedien (z. B. Video & postkinematographische Ära) oder die Bedeutung von Mobilität im Rahmen der Weiterentwicklungen des Internets zum Internet der Dinge. Das Ziel des Seminars ist es, gemeinsam einen Überblick über wichtige Verschränkungen zwischen medienhistorischen und medienästhetischen Forschungsperspektiven zu erarbeiten.
Literatur: Winkler, Hartmut (2008): Basiswissen Medien, Frankfurt a. M.: Fischer, Grampp, Sven (2016): Medienwissenschaft, Konstanz: UVK.
Dass die moderne Welt zum „globalen Dorf“ (McLuhan) wird, verdankt sich nicht nur den Telemedien (Telegrafie, Telefonie, Television, Internet), die Worte, Bilder und Daten aus der Ferne in die Nähe transportieren. Komplementär dazu entwickelt sich mit Eisenbahn, Automobilität und schließlich Luftfahrt ein Verkehrswesen, das (menschliche) Körper in die Ferne transportiert. Wie Medien aber am Vermittelten selbst mitschreiben, so transformiert auch das Verkehrswesen ganz grundlegend die Räume, die es verbindet und durchschneidet. Darin werden Transportsysteme selbst medientheoretisch anschreibbar. Gerade die Luftfahrt bildet aufgrund der Verschränkung ihres Blickregimes, dem ‚view from above‘, mit den (audio-)visuellen Medien der Moderne (Film, Fernsehen, Computerspiel) zugleich ein sehr prominentes Register kultureller Imaginationen aus, die den Stoff für unzählige Adaptionen des Flugmotivs bieten. In Repräsentationen des Fliegens überkreuzen sich Vorstellungen technologischen Fortschritts ganz grundlegend mit kulturellen Vorstellungen von Raumorganisation (Zentrum/Peripherie; Heimat/Fremde), Handlungsmacht (Mensch/Maschine) und Geschlechterdifferenz (Pilot/Stewardess). Aufsetzend auf medienhistorischen und –theoretischen Überlegungen zum Zusammenhang von Verkehr und Kommunikation (Innis) verfolgt das Seminar am Beispiel der Luftfahrt die gemeinsame Entwicklung von Transport- und Postwesen und widmet sich in der Folge der Faszination des (frühen) Films für das Blickregime des Fliegens. Diese Kopplung von Medientechnologien und Wahrnehmungsformen des Fliegens lässt sich darüber hinaus in zeitgenössischen Flugfilmen (Top Gun, Avatar) sowie in Formen digitaler Medien (Computerspiel, Flugsimulation, Google Earth, GoPro- und Drohnenfotografie) verfolgen und schließlich rückkoppeln an kulturelle Imaginationen des Fliegens (PanAm, Sully, Up in the Air u.w.).
Literatur (Auswahl) Cwerner, Saulo/Kesselring, Sven/Urry, John (Hg.) (2009). Aeromobilities. London/New York: Routledge. Innis, Harold A. (2007). Empire and Communications. Lanham u.a.: Rowman & Littlefield. Neubert, Christoph/Schabacher, Gabriele (Hg.) (2012). Verkehrsgeschichte und Kulturwissenschaft. Analysen an der Schnittstelle von Technik, Kultur und Medien. Bielefeld: transcript. van der Linden, F. Robert (2002). Airlines & Air Mail. The Post Office and the Birth of the Commercial Aviation Industry. Lexington: University Press of Kentucky Vantoch, Victoria (2013). The Jet Sex. Airline Stewardesses and the Making of an American Icon. Philadelphia: University of Pennsylvania Press. Waitz, Thomas (2014). Bilder des Verkehrs. Repräsentationspolitiken der Gegenwart. Bielefeld: transcript.
Typ: | Seminar |
Termin: | Fr 10–12 Uhr (Gruppe 1) u. 12–14 Uhr (Gruppe 2) |
Raum: | Lennéstraße 1 - 2.002 (Gruppe 1), Lennéstraße 6 - 3.015 (Gruppe 2) |
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Mit der gesamtgesellschaftlichen Durchsetzung digitaler Medientechnik in Gestalt des Internets und entsprechender ›Endgeräte‹ (vom Smartphone bis zum selbstfahrenden Auto) steht die Medialität der digitalen Medien, d. h. ihre historisch und kulturell spezifische Art und Weise der Vermittlung von Welt, zur Diskussion. Das Seminar beschäftigt sich an ausgewählten Aspekten mit wichtigen Theorien und Methoden zur Analyse, Interpretation und Kritik digitaler Medien.
Typ: | Seminar |
Termin: | Fr 10–12 Uhr (Gruppe 1) u. 12–14 Uhr (Gruppe 2) |
Raum: | Lennéstraße 1 - 2.002 (Gruppe 1), Lennéstraße 6 - 3.015 (Gruppe 2) |
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Einerseits gilt die Frage nach ‚Ideologie‘ als theoretisch veraltet, andererseits wird der Begriff häufig genutzt – etwa in politischen Debatten, wo es eine beliebte rhetorische Figur ist, dem jeweiligen Gegner ‚Ideologie‘ vorzuwerfen, was unterstellt, man selbst habe keine. ‚Ideologie‘ wird dabei zum Kampfbegriff, der eine irgendwie einseitig von Interessen verzerrte Beschreibung der Welt unterstellt – während man selbst offenbar im Besitz der ‚richtigen‘ und ‚sachlichen‘ Beschreibung ist. Aber möglicherweise gibt es keine einzig ‚richtige‘ Beschreibung der Welt – so erscheint es jedenfalls in der historischen und kulturvergleichenden Perspektive. Möglicherweise sind die alltäglichsten Annahmen (auch unsere eigenen) schon ideologisch. Schon diese Rolle des Begriffs der Ideologie in alltäglichen Diskursen lässt eine neuerliche Beschäftigung damit sinnvoll erscheinen. Um so mehr gilt im Zeitalter von ‚Fake News’ und Sozialen Medien, in denen alle möglichen – oft auch menschenverachtenden – Weltbeschreibungen zirkulieren. Es ist für eine pluralistische Demokratie wichtig, dass Ideologien bzw. der mögliche ideologische Charakter aller Aussagen erkannt und kritisiert werden können, was auch bedeutet sich selbst kritisieren zu können. Im Seminar soll in verschiedene Konzepte der Ideologie und ihrer Kritik anhand von Textlektüren eingeführt werden. Die Studierenden sollen in Präsentationen anhand von verschiedenem Medienmaterial (Filme, Websites, Computerspiele etc.) ihrer Wahl diese Ansätze anwenden. So werden die Studierenden für die Produktion und Reproduktion von Ideologien in der Medienkultur sensibilisiert.
Computerspiele und zahlreiche heutige Filme basieren auf Verfahren generierter Grafik. Im Seminar soll in basale Verfahren der Computergrafik eingeführt, sowie deren Genealogien und Ästhetiken an Beispielen aus Film, Kunst und Computerspielen diskutiert werden. Von den Studierenden wird das Einbringen eigener Vorschläge erwartet.
In den Medienwissenschaft werden in den letzten Jahren zunehmend Ansätze aus dem Bereich der so genannten Science and TechnologyStudies rezipiert, Ansätze, die die soziale Konstruktion von Wissenschaft und Technik oder doch die Ko-Konstruktion von Wissenschaft und Technik und dem „Sozialen“ untersuchen. Es werden ausgewählte Darstellungen gelesen und diskutiert.
Alles dreht sich ums Geld. Doch was ist Geld? Ist es auch ein Medium? Im Seminar werden eine Reihe von grundlegenden Texten gemeinsam gelesen und diskutiert.
Typ: | Seminar |
Termin: | Mi 12–14 Uhr (14-täglich) |
Raum: | Lennéstraße 1 - 2.002 |
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Im Kolloquium können in Arbeit befindliche Bachelor-,Master-, Doktorarbeiten oder Habilitationen vorgestellt und diskutiert werden.
Typ: | Seminar |
Termin: | Mi 12–14 Uhr (14-täglich) |
Raum: | Lennéstraße 1 - 2.002 |
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