Verkehr war und ist für alle Gesellschaften konstitutiv. Systeme des Transports von Gütern und Informationen sowie die damit verbundenen Strukturen formen soziotechnische und mediale Dispositive, in denen sich Elemente von Kultur, Gesellschaft und Technik symmetrisch verbinden und (weiter-)entwickeln. Ziel des Seminars wird sein, Phänomene und Entwicklungsprozesse von Verkehrs- und Medienstrukturen wechselseitig zu betrachten und als organisatorische Mittel der gezielten räumlichen Bewegung von Zeichen, Personen und Gütern zu verstehen. Dazu werden einerseits, an Hand konkreter (historischer) Fallbeispiele, Entwicklungsprozesse von Verkehrs- und Medienstrukturen analysiert, andererseits medientheoretische Fragen, die sich durch eine Auseinandersetzung mit Verkehrsdispositiven und -diskursen ergeben, diskutiert.
Das Seminar widmet sich mit Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zwei zentralen Formen digitaler Medientechnologie. Die Geschichte dieser Technologien wird im Seminar erarbeitet und die systematische Differenzierung diskutiert. Im Fokus steht insbesondere die Frage, durch welche Interfaces VR- und AR-Technologien realisiert werden und welche Anwendungsfelder sich historisch entwickelt haben. VR- und AR erscheinen dabei als Technologien, in denen der durch Computer im 20. Jahrhundert ausgelöste Medienwandel und mit ihm verknüpfte Ideen und Utopien (Telepräsenz, Cyberspace etc.) beobachtbar werden.
Das Kolloquium bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, Themen und Fragestellungen für die Master-Abschlussarbeit in den Bereichen Filmwissenschaft/Audiovisuelle Medienkulturen und Medienwissenschaft/Medientheorien zu entwickeln, bereits laufende Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. In kleiner Gruppe wird vermittelt, wie man sein Thema findet und eingrenzt, eine präzise Fragestellung formuliert, den theoretischen Rahmen der Untersuchung absteckt, die Vorgehensweise und die Untersuchungsmethode(n) festlegt, wie man recherchiert, den Stoff gliedert, eine Argumentation aufbaut, Quellen sinnvoll nutzt, Thesen entwickelt und dabei zwischen Theorie, Beschreibung und Analyse vermittelt. Die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens werden aufgefrischt und das Formulieren und Redigieren an eigenen und fremden Texten geübt.
In der Vorlesung werden die historische Entwicklung der Medienwissenschaft als eigenständige Disziplin, sowie ihre Gliederung, vorgestellt. Dabei werden a. zentrale theoretische Ansätze, b. zentrale Forschungen zu Einzelmedien und c. interdisziplinäre Schnittstellen zu den Nachbardisziplinen berücksichtigt.
Typ: Seminar (BA)
Zeit: Mo., 12-14 Uhr (G1); Di., 12-14 Uhr (G2)
Raum: L6, 4.001 (G1); L6, 2.018 (G2)
Mehr Informationen auf Basis.
Im Seminar werden grundlegende medienhistorische und medienästhetische Perspektiven vorgestellt, welche die Geschichte und die Schlüsselphänomene der zeitgenössischen Medienkultur beschreiben. Das Ziel des Seminars ist es, einen Überblick über wichtige Positionen der kulturwissenschaftlichen Medienwissenschaft zu geben, diese einordnen zu können und für wissenschaftliche Fragestellungen im Rahmen von Haus- und Abschlussarbeiten nutzbar zu machen. Im Fokus des Seminars steht die Lektüre zentraler Texte und die gemeinsame Diskussion anhand ausgewählter Beispiele.
Typ: Seminar (BA)
Zeit: Mo., 12-14 Uhr (G1); Di., 12-14 Uhr (G2)
Raum: L6, 4.001 (G1); L6, 2.018 (G2)
Mehr Informationen auf Basis.
1964 formuliere der Kybernetiker Norbert Wiener seine Bedenken hinsichtlich der Potenziale und Grenzen der neuen Technologie mit dem Verweis auf den Golem, ein mittels geheimer Formeln geschaffenes Wesen, das außer Kontrolle gerät und sich gegen seinen Schöpfer wendet. Die heute neu interpretierte Golem-Legende lässt einerseits die Vorstellungen und Ängste angesichts einer „künstlichen Intelligenz“ in die jüdisch-christliche Tradition und ihr Bild des Menschen und des (menschlichen und göttlichen) Schaffens zurückverfolgen; Andererseits lenkt sie die Aufmerksamkeit auf die Verbindung digitaler Technologie und der Techniken der Schöpfung des Golems in der Kabbala: Sowohl der Computer als auch der Golem basieren auf (Kultur-)Techniken, die Symbole verwenden, welche gleichzeitig Schreiben und Rechnen ermöglichen, Gedichte ebenso wie Algorithmen denken lassen. Das Seminar nimmt aktuelle Fragen der „digitalen Kultur“ zum Ausgangspunkt, um sie mit Blick auf religiöse Praktiken der Weltreligionen, ebenso wie der Magie als anderer, im modernen Weltbild marginalisierter Form des Wissens und der Praxis neu zu stellen. Beginnend mit der Kritik der Allmachtsphantasien im technowissenschaftlichen Weltbild über die Verbindungen zwischen magischen Praktiken und Kulturtechniken, die Medientheorie oder Actor-Network-Theorie aufgreifen und den „Eigensinn“ der Techniken betonen, bis zu der Verschränkung von Mensch und Maschine in posthumanistischen Ansätzen oder die Parallelen zwischen Religion und Technik in Form von Automatismen und Ritualen, Praktiken des Lernens, Erkennens, Wahrnehmens und Fühlens in, mit und durch Medien wie Schrift, Bilder, Architekturen, Interfaces oder Sensoren. Wenn ästhetische Praktiken ein zentraler Bestandteil aller Religionen sind, insofern sich Gott/Götter immer in (heiligen) Texten, Zeichen, Ritualen, Kultgegenständen und -stätten offenbaren, rücken künstlerische Arbeiten diese Medien selbst in den Mittelpunkt – im Seminar werden in diesem Sinne Beispiele aus Filmen, Serien und der bildenden Kunst diskutiert.
„In meiner Kunstpraxis war ich nie am Digitalen per se interessiert, sondern an dessen Einfluss und Konsequenz. Arbeiten, die sich mit digitaler Technologie um der Technologie willen beschäftigen, sind unendlich langweilig für mich. Es geht ja nicht um die Art von Acrylfarbe, die du benutzt, oder?“ Das Statement von Jonas Lund bringt die Haltung der „postdigitalen“ Kunst auf den Punkt – einer Auseinandersetzung mit digitalen Technologien, die sie nicht mehr als neuen Gegenstand und Werkzeug in den Mittelpunkt stellt, sondern vielmehr die Alltäglichkeit und Allgegenwart des Digitalen, ebenso wie seine Verwobenheit mit der nicht-digitalen Wirklichkeit reflektiert. Doch wenn sich digitale Technologien auf diese Weise in einer immer schon digitalisierten Welt auflösen – wie können sie noch adressiert und kritisiert werden? Im Seminar werden Arbeiten der „postdigitalen“ und „Post-Internet“ Kunst diskutiert und auf die Möglichkeiten der kritischen Auseinandersetzung mit dem Digitalen befragt. Sie werden in den Kontext der Geschichte der Informationsästhetik und digitalen Kunst gestellt, die eng mit frühen Medientheorien, ebenso wie der Entwicklung der Medienästhetik seit den 1990er Jahren verbunden sind und Verschiebungen des Medienbegriffs in Kunst und Theorie implizieren. Im Zusammenhang der theoretischen und künstlerischen Standpunkte werden schließlich heutige Experimente mit Computerkunst (von einer KI generierte Bilder oder Kompositionen, NFT Werke) ebenso wie medienästhetische Positionen einer kritischen Lektüre und Betrachtung unterzogen.
Typ: Kolloquium (MA)
Zeit: Di., 18-20 Uhr
Raum: L1, 2.003 (Ernst); Online (Krtilova)
Mehr Informationen auf Basis.
Das Kolloquium bietet den Teilnehmer_innen die Möglichkeit, Themen und Fragestellungen für die Master-Abschlussarbeit zu entwickeln, bereits laufende Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Vermittelt wird, wie man ein Thema findet und eingrenzt, eine präzise Fragestellung formuliert, den theoretischen Rahmen absteckt, die Vorgehensweise und die Untersuchungsmethode(n) festlegt, wie man recherchiert, den Stoff gliedert, eine Argumentation aufbaut, Quellen sinnvoll nutzt, Thesen entwickelt und dabei zwischen Theorie, Beschreibung und Analyse vermittelt. Die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens werden aufgefrischt und das Schreiben und Redigieren an eigenen und fremden Texten geübt. Die Übung wendet sich an Master-Studierende in der Abschlussphase, ist aber geöffnet für weitere Interessenten, die an Ideen, Konzepten und Texten feilen wollen.
Typ: Kolloquium (MA)
Zeit: Di., 18-20 Uhr
Raum: L1, 2.003 (Ernst); Online (Krtilova)
Mehr Informationen auf Basis.