Das ›Interface‹ ist ein Schlüsselbegriff der zeitgenössischen Debatte um digitale Medien. Die Entwicklung von Interfaces ist für die Interaktion mit Computern von elementarer Bedeutung. Das Seminar rekonstruiert schlaglichtartig die Geschichte des Interface-Designs und erörtert grundlegende medientheoretische Problemstellungen des Interface-Begriffs. Im Fokus steht dabei das Verhältnis von Interfaces zu Prozessen der medialen Hervorbringung von Wissen. Welche Rolle spielen Interfaces zum Beispiel bei der Ausbildung von propositionalem Wissen? Wie interagieren Interfaces mit körperlichem Handlungswissen? Was sind die Effekte verschiedener Interfaces für die Transformation von tradierten Wissenspraktiken, etwa Navigation und Kartenlesen? Welche kritischen Perspektiven ergeben sich in Relation zu den sich rapide entwickelnden Interfacetechnologien? Ziel des Seminars ist es, am Beispiel des Interfacebegriffs einen Einblick in die wechselseitigen Beeinflussungen von Medien- und Kulturtechniken im digitalen Zeitalter zu geben.