Globalisierungund Neoliberalismus prägen das Gesicht der Gegenwart - wie ihre tiefeKrisenhaftigkeit. Dies löst auch ein neues Interesse an den Arbeitenvon Karl Marx aus, die in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts(und erst recht nach dem Kollaps des real existierenden Sozialismus)als unberührbar galten. Dabei kann einerseits davon ausgegangen werden,dass Marx bereits vor 150 Jahren heute aktuelle Prozesse beschriebenund ihre Strukturen problematisiert hat. Andererseits gehören zumProzess der Globalisierung untrennbar auch ‚die Medien‘ sowie der sichweiter ausbreitende Diskurs darüber.
In dem Seminar sollenerstens einige wichtige Grundlagen von Marx' Kritik der politischenÖkonomie bzw. Wertformanalyse vermittelt werden - dies soll auch dazubeitragen die verzerrenden Klischees der massenmedialenBerichterstattung über Marx und seine Theorie zu korrigieren. Zweitenssollen zu verschiedenen Medien ältere und aktuelle Texte gelesenwerden, die auf die eine oder andere Weise an Marx anschließen. Indiesem Sinn handelt das Seminar von den Möglichkeiten und Grenzenmarxschen (und nicht zwingend: marxistischen) Denkens in derMedientheorie.
Literatur:
Marx, Karl: Marx lesen! Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21.Jahrhundert, hrsg. und kommentiert von Robert Kurz, Frankfurt a.M.:Eichborn 2006.
Mattelart, Armand/Siegelaub, Seth (Hrsg.): Communication and Class Struggle, 2 Bd., New York: International General 1979/1983.
Schröter, Jens/Schwering, Gregor/Stäheli, Urs (Hrsg.): Media Marx. Ein Handbuch, Bielefeld: transcript 2006.