Die ab Heft 1/2015 von Prof. Dr. Jens Schröter als Hauptherausgeber zusammen mit dem Graduiertenkolleg "Locating Media" (Universität Siegen) und JProf. Benjamin Beil (Universität zu Köln) herausgegebene kultur- und medienwissenschaftliche Zeitschrift „Navigationen“ widmet sich in ihrer aktuellen Ausgabe (2/2018) dem Thema "Medienindustrien".
Medienindustrien rücken in der deutschsprachigen Medienwissenschaft verstärkt in den Mittelpunkt. Workshop- und Konferenzthemen, Forschungsprojekte sowie Verzahnungen mit Media Industry Studies in weiteren Sprachräumen und Ländern sind deutliche Indizien. Steht nun auch für den deutschsprachigen Forschungskontext der "industry turn" bevor?
Zumindest greift die Einschätzung zu kurz, dass Medienindustrie- und Produktionsforschungen allein in der angloamerikanischen Welt stattfinden. Der Navigationen-Band führt aktuelle Arbeiten aus der deutschsprachigen Medienwissenschaft zusammen und geht so eine Lücke an, gegen die die AG Medienindustrien seit ihrer Gründung 2012 anarbeitet. Mit Beiträgen von Wissenschaftler*innen der AG Medienindustrien präsentiert die Publikation Schwerpunkte wie die deutsche Fernsehindustrie und Serienproduktion, Filmvermarktung, Filmfestivals, Games und Radio. Neben historischen Perspektiven geht es auch um aktuelle Diskussionen zu Gender-Hierarchien.
Navigationen 2 (2018): MEDIA INDUSTRIES: Current Perspectives from German-speaking Media Studies
Media industries increasingly move to the center of attention in German-speaking Media Studies. Workshop and conference themes, research projects and links to the international field of Media Industry Studies are clear indicators. Are we on the brink of an “industry turn” in the German-speaking research context?
The previous assessment that Media Industry and Production Studies research is only be an Anglo-American phenomenon seems to be outdated. This Navigationen issue collects recent work from German-speaking Media Studies and aims to close a gap, which the Media Industries workgroup of the German Media Studies association (Gesellschaft für Medienwissenschaft) has been working against since its inception in 2012. Including articles by workgroup members, the volume presents research areas such as the German television industry and its serial drama production, film marketing, film festivals, games and radio. Along with historical perspectives, current debates on gender equality are also raised.
Navigationen – Zeitschrift für Medien und Kulturwissenschaften, Vol. 18 (2018), Issue 2
MEDIENINDUSTRIEN. Aktuelle Perspektiven aus der deutschsprachigen Medienwissenschaft
Florian Krauß / Skadi Loist (Eds.)
Siegen: universi 2018, 199 pg.
ISSN 1619-1641
Price: 13,- Euro
Im Rahmen der Vorlesung Einführung die Medienwissenschaft (Prof. Dr. Jens Schröter) im WS hält Dr. Sebastian Gießmann (Siegen) am 28.11., 10-12, L6 4.001 einen Vortrag mit dem Titel Elemente einer Praxistheorie der Medien, in dem er seinen gleichnamigen, programmatischen Artikel aus der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Medienwissenschaft vorstellt (hier geht es zur Online-Ausgabe der ZfM) und mit uns diskutieren will.
Das durch ein, von Prof. Dr. Malte Hagener geleitetes, DFG-Projekt begründete Medienwissenschaftliche Repositorium ist jetzt online und schließt u.a. die von Prof. Dr. Schröter, JProf. Dr. Benjamin Beil, Köln, und dem Graduiertenkolleg Locating Media in Siegen herausgegebene Zeitschrift Navigationen ein.
Alles dreht sich ums Geld. Keine irgendwie geartete individuelle oder kollektive Praxis, keine technologische oder wissenschaftliche Entwicklung scheint ohne Geld denkbar zu sein. Seit langer Zeit wird Geld aber auch kritisiert, doch der Gedanke an eine ‚Gesellschaft nach dem Geld‘ löst Widerstand und Befremden aus. In dem Sammelband treten zum einen heterogene Wissensbereiche in einen Dialog und beleuchten ihre Theorien und Kritiken des Geldes wechselseitig. Zum anderen wird ergebnisoffen über die Möglichkeit post-monetärer Organisations- und Produktionsformen nachgedacht.
Das Buch ist das Ergebnis intensiver Diskussionen in dem VW Projekt: Die Gesellschaft nach dem Geld, was ab dem 1.11.2018 in seine zweite vierjährige Phase geht. Die Projektergebnisse aus der ersten Phase erscheinen 2019 auch in Englisch bei Bloomsbury in den USA.
Hier geht es zur Ankündigung bei Springer,
Prof. Dr. Schröter ist Sprecher des gemeinsam mit Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger, Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie, Aachen; Dr. Stefan Meretz, Commons-Institut, Bonn; Dr. Hanno Pahl, Wirtschaftssoziologie, Luzern/München und Dr. Manuel Scholz-Wäckerle, Komplexitätsökonomik, Wien bei der VW-Stiftung beantragten Projekts "Die Gesellschaft nach dem Geld. Eine Simulation", Beginn vorauss. 1.10.2018, Laufzeit 4 Jahre
Nach der „Eröffnung eines Dialogs“ soll das explorative Projekt „Die Gesellschaft nach dem Geld“ in die nächste Phase geführt werden: „Eine Simulation“. Sind post- oder nicht-monetäre Ökonomien nicht nur theoretisch denkbar, sondern auch simulierbar? Besonders die Commons-Forschung liefert hierfür vielversprechende Inspirationen. Die Auszeichnung von Elinor Ostrom mit dem Wirtschaftsnobelpreis 2009 honorierte eine Forschung, in der die prinzipielle Tragfähigkeit solcher Commons-Ökonomien unter spezifischen Bedingungen gezeigt wurde.
Obwohl die agentenbasierte Simulation ein weitverbreitetes Mittel ökonomischer Forschung ist, gehen solche Simulationen in der Regel immer und unbefragt von monetären und marktförmigen Ökonomien aus. Im Projekt soll, ausgehend von den Kompetenzen der Antragssteller sowohl in der Implementierung solcher Simulationen als auch in ihrer historischen, (medien)theoretischen und soziologischen Reflektion und Analyse, erstmalig ein Simulationsmodell einer nicht-monetären und nicht-marktförmigen Ökonomie entwickelt werden. Dabei sollen Möglichkeiten und Probleme dieser Ökonomien – etwa neue Formen der Bedürfnisvermittlung und Konfliktregulation sowie Einbeziehung der sozialen Reproduktion – getestet und der Prozess der Verfertigung solcher Simulationen (z. B. hinsichtlich der Simulation kommunikativer Prozesse) selbst beobachtet, dokumentiert und reflektiert werden. Angesichts der gegenwärtigen Diskussion um ökonomische und ökologische Krisen ist der Versuch andere Ökonomien zu simulieren von höchster gesellschaftlicher Relevanz.