Ein Webvideo-Abend im Museum für Gegenwartskunst,
11.12.2010, 18 Uhr, Eintritt frei!
Ist das Kunst? Ein HomeVideo? Oder doch Werbung?
Diese Fragen lassen sich bei vielen Internet-Videos
nicht einfach beantworten. Die Offenheit des Mediums führt dazu, dass
Werbungen sich als virale Home-Videos tarnen und kritische Positionen
als Fake-Ad’s auftreten. Darüberhinaus erhält der User durch
demokratisierte Produktions- und Distributionskanäle die Möglichkeit, in
den Diskurs einzutreten und selbst kritische Arbeiten auf den
Video-Archiven zu veröffentlichen. Die beschleunigten
Kommunikationszyklen des Netzes führen zu einem Rausch aus Remixen und
Remakes, so entsteht ein virtuoses Formenspiel zwischen Kunst und
Kommerz, welches einige aufschlussreiche Blickwinkel auf diE Verhältnisse erlaubt.
Andy Warhols berühmte Zukunftsvision „ in the future everybody will be famous for 15 minutes“ wird im Medium Internet durch extreme Formen der Aufmerksamkeitsökonomie potenziert eingelöst: Um auf Portalen wie YouTube zwischen unendlich vielen Videos sichtbar zu werden, müssen die Clips den User in kürzester Zeit in Ihren Bann ziehen – in 15 Sekunden entscheidet sich, ob ein Video sich im Netz wie ein Virus verbreitet oder ob es sofort im Nirvana der digitalen Archive verschwindet.
ImSeminar „Curating the Web“ haben sich Studenten des medienwissenschaftlichen Studiengangs der Universität Siegen darüber Gedanken gemacht, wie man die digitalen Archive für museale Kontexte erschließen kann und haben für den Webvideo-Abend im Museum für Gegenwartskunst ein abwechslungsreiches Programm kreativer Videos zusammengestellt.