ephemer - temporär - provisorisch
Immanuel Chi, Susanne Düchting und Jens Schröter (Hg.)
Die rasante Beschleunigung der modernen Gesellschaften erfordert von
den Menschen eine erhöhte Bereitschaft zu Flexibilität, Innovation und
Dynamik. Neben den Menschen ist aber auch insbesondere die Kunst den
Gegebenheiten der sich ständig im Wandel befindenden westlichen
Kulturen unterworfen. Ein Kunstwerk hat daher neben einer begrenzten,
vorübergehenden Gültigkeit auch auf den Betrachter nur noch eine
flüchtige Wirkung. Während die „konventionellen“ Kunstwerke in den
Museen einen Eindruck von Ewigkeit vermitteln, treten gegenwärtig
verschiedene Formen von Kurzzeitigkeit auf. So bezeichnen sowohl die
Begriffe des "Ephemeren“
und des „Provisorischen“ als auch des „Temporären“ Zustände oder
Ereignisse, die lediglich von vorübergehender Bedeutung und Wirkung
sind. Doch kann man das Flüchtige überhaupt als Kunst bezeichnen? Oder
lässt sich diese womöglich gar nicht definieren? Ist denn nicht jeder
Mensch ein Künstler? (Beuys)
Neben der Klärung dieser Frage gehen
die Texte des vorliegenden Buches zudem auf die verschiedenen Formen
und Ausprägungen des Flüchtigen und Vorübergehenden in der Kunst ein.
In diesem Zusammenhang kommt auch den Künstlern und ihren
Ausdrucksformen, so etwa die Aktionskunst Beuys, aber auch modernsten
Medien, wie beispielsweise der Webcam, besondere Aufmerksamkeit zu.