Im 21. Jahrhundert haben Migration, der Einsatz Neuer Medien und eine zunehmende Kommerzialisierung marokkanische Sufi-Gruppen und ihre Trance-Rituale verändert. Angesichts islamistischer Reformbewegungen, nationalpolitischer Ansprüche und transnationaler Verflechtungen werden Konflikte um religiöse Lebensführung an den Orten dieser Bruderschaften, ihrer Heiligen und Dämonen, neu verortet. Dieses Buch untersucht im Anschluss an die Studien von Vincent Crapanzano, wie mit der Nutzung Neuer Medien bisherige Praktiken der Isawa und Hamadsa regeneriert und ihre Besessenheitsrituale und öffentlichen Zeremonien in neue Zusammenhänge und Lebenswelten übersetzt werden.
Ausgezeichnet mit dem Forschungsförderungspreis der Frobenius-Gesellschaft.
Der Band ist bei transcript in der Reihe "Locating Media" erschienen, die von Gabriele Schabacher, Jens Schröter, Erhard Schüttpelz und Tristan Thielmann herausgegeben wird.
Weitere Informationen zum DFG-Graduiertenkolleg 1769 "Locating Media" finden sie hier.
Praktiken des Geobrowsings begegnen uns tagtäglich: im Umgang mit digitalen Karten, bei der Nutzung von Online-Routenplanern und in der Interaktion mit virtuellen Globen. Mit dem Browsen und Surfen verwandt, stellt die Studie das Geobrowsing als heterogenes Netzwerk aus medialen Objekten, Akteuren und Technologien vor und folgt in einer qualitativen Analyse privaten und professionellen Google-Earth-Nutzern auf ihren Wegen, Routen und Flügen. Anhand von aufgezeichneten Interaktionsprotokollen prüft Pablo Abend, ob das Geobrowsing an tradierte Konzepte des Kartenlesens anschlussfähig ist oder die Nutzung von Karten und Globen grundlegend revolutioniert.
Der Band ist bei transcript in der Reihe "Locating Media" erschienen, die von Gabriele Schabacher, Jens Schröter, Erhard Schüttpelz und Tristan Thielmann herausgegeben wird.
Weitere Informationen zum DFG-Graduiertenkolleg 1769 "Locating Media" finden sie hier.
Axel Volmar: “Listening to the Cold War: The Nuclear Test Ban Negotiations, Seismology, and Psychoacoustics 1958 - 1963,” in Osiris, Vol. 28 (2013).
Auf JSTOR lesen.
Abstract:
This article shows how sound was used as an epistemic tool for seismological research during the Cold War, when the ability to distinguish underground nuclear explosions from natural earthquakes, the so-called detection or discrimination
problem, became a critical issue of international arms control. In 1960, the psychoacoustician Sheridan Speeth created an “auditory display” for presenting seismographic records to the ear. Despite promising initial results, neither seismologists
nor military offi cials seemed to welcome Speeth’s work. I place his efforts within a Cold War framework and show how the sounds of science can be politicized and why it is important to take into account the disciplinary and sociopolitical contexts in which research enterprises are embedded.
Feld und Labor sind zwei in gewisser Hinsicht entgegengesetzte Ideale empirischer Forschung. Sie markieren jeweils das Ende eines Kontinuums, das sich durch die Gradierung und Degradierung von Kontrolliertheit, Zurichtung oder Unberührtheit auszeichnet: Laborbedingungen könnte man demnach als den Zustand absoluter Kontrolle zum Zwecke der Forschung fassen, während das Feld den unzugerichteten, unberührten Gegenstand präferiert. Dabei spielen Medien eine entscheidende Rolle: Mal sollen sie im Labor die präzise Kontrolle des Forschungsgegenstands ermöglichen, mal sollen sie im Feld dafür sorgen, dass ForscherInnen mit ihren Aufzeichnungen das Feld so wenig wie möglich verändern.
Wovon träumst Du? Diese Frage stellt der Dokumentarfilm VIER TRÄUME und lässt Menschen in der zweiten Lebenshälfte ihre persönlichen Geschichten erzählen:
Theo (59) und Rosmarie (55) haben ihre Berufe aufgegeben, einen Katamaran gekauft und segeln seitdem die meiste Zeit des Jahres durch die Karibik. Jürgen Detlev (74) hält sich durch Marathonläufe fit. Insgesamt hat er mehr als 460 Läufe abgeschlossen und fast jedes Wochenende kommen weitere 42,195 Kilometer hinzu. Emma (61) schreibt an ihrer Doktorarbeit. In ihrer Familie war ein Studium undenkbar, doch schon als Kind stand sie heimlich auf Mauern und hielt vor einem imaginären Publikum Vorträge. Jürgen (50) ist von Flugzeugen fasziniert. Deshalb hat er sich bei einer Flugschule angemeldet und wird nun Privatpilot.
Für die Dreharbeiten begleiteten Jan Wagener und sein Team die Protagonisten deutschlandweit sowie auf Roatán (Honduras) mit der Kamera. Finanziert wurde das Projekt durch Crowdfunding. Unterstützer aus der Region und darüber hinaus haben gemeinsam die Produktionskosten getragen und so die Umsetzung des Films ermöglicht.
Die Crowdfunding-Kampagne entwickelte Jan Wagener im Seminar "Kulturtechnik Crowdfunding" unseres Mitarbeiters Simon Ruschmeyer.
Details:
D 2013, 67 Min., 16/9, Farbe
www.vier-traeume.de
ERSTAUFFÜHRUNG: Samstag, 20.07.2013, 18 30 Uhr, Kulturhaus Lÿz, St.-Johann-Str. 18, 57074 Siegen
Die Stiftung Wilderness International flog vom 11. Juli bis 2. August 2012 mit zehn deutschen Schülern als Umweltbotschafter auf eine Naturschutzexpedition nach Vancouver Island und erkundete dort gemeinsam mit Schülern und Ältesten vom Volk der Cowichan die Regenwälder Westkanadas. Zurück an ihren Schulen berichteten die Schüler dann in Form einer multimedialen Ausstellung von Ihren Erlebnissen und den Naturschutzprojekten und begeistern andere Schüler zum Engagement.
Unser Lehrstuhl unterstützte die Stiftung Wilderness International, indem Jan Wagener die Expeditionsgruppe als Filmemacher begleitete und unter anderem gemeinsam mit den Schüler-Stipendiaten Videos zu deren Patentieren und -pflanzen erstellte.