In der Globalisierung sollten eurozentrische Modelle von Techniktheorie und Technikgeschichte kritisch befragt werden. Naheliegend ist es, einen Blick auf die chinesische Kultur zu werfen, die von manchen Kommentatoren als die entfernteste (Francois Jullien) eingestuft wird. Wir lesen das Buch zur Frage nach der Technik in China des Philosophen Yuk Hui und versuchen zu verstehen, ob und wie Technik in »China« anders gedacht wird.
Das Kolloquium bietet den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, Themen und Fragestellungen für die Master-Abschlussarbeit zu entwickeln, bereits laufende Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Vermittelt wird, wie man ein Thema findet und eingrenzt, eine präzise Fragestellung formuliert, den theoretischen Rahmen absteckt, die Vorgehensweise und die Untersuchungsmethode(n) festlegt, wie man recherchiert, den Stoff gliedert, eine Argumentation aufbaut, Quellen sinnvoll nutzt, Thesen entwickelt und dabei zwischen Theorie, Beschreibung und Analyse vermittelt. Die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens werden aufgefrischt und das Schreiben und Redigieren an eigenen und fremden Texten geübt. Die Übung wendet sich an Master-Studierende in der Abschlussphase, ist aber geöffnet für weitere Interessenten, die an Ideen, Konzepten und Texten feilen wollen.
Das Seminar geht die Entwicklung der optischen Medien bis zu den Medien virtueller Optik (Computergraphik) anhand ausgewählter Texte durch. Dabei werden auch scheinbar randständige Entwicklungen wie die Stereoskopie, die Holographie, die integrale Fotografie etc. in den Blick genommen.
José van Dijck hat 2013 das Buch The Culture of Connectivity. A Critical History of Social Media veröffentlicht, in dem sie einen multimethodischen Ansatz zur Analyse sozialer Medien vorschlägt und an Facebook, Twitter, Flickr, You Tube und Wikipedia erprobt. Wir lesen das Buch gemeinsam und diskutieren ihre Vorschläge. Zusätzlich lesen wir das Buch von Larissa Hjorth und Sam Hinton: Understanding Social Media. Präsentationen zu anderen, in dem Buch nicht erwähnten, sozialen Medien wie TikTok, Instagram, WhatsApp oder SnapChat sind sehr willkommen.
Typ: Blockseminar
Zeit: 17-19.7., 9-17 Uhr
Raum: Lennéstr. 6, 3.015
Komplexe Systeme begegnen uns überall im Alltag – eine chaotische Straßenkreuzung mit Autos, Fahrrädern und Fußgängern; ein Vogelschwarm, ein Gemeinschaftsgarten, politische Verhandlungen über ein neues Gesetz, ein Produktionsnetzwerk mit verschiedenen Firmen verteilt über verschiedene Länder… all das sind Beispiele von Systemen mit vielen individuellen Akteuren die miteinander und mit der Umwelt interagieren und sich gegenseitig beeinflussen. Auf den ersten Blick erscheinen diese Systeme chaotisch und es ist nicht unbedingt ersichtlich, wie sie funktionieren. Zeitverzögertes Verhalten, Feedbackschleifen und eingeschränktes Wissen der Individuen sind nur ein paar der Merkmale, die diese komplexen adaptiven Systeme gemein haben und die eine Analyse der Funktionsweise erschweren. Agentenbasierte Modellierung (agent-based modelling - ABM) ist eine Methode mit der solche Systeme simuliert und ihr Verhalten studiert werden können. In dem Seminar werden wir uns damit beschäftigen, was komplexe adaptive Systeme und emergentes Verhalten sind und welchen Beitrag Computersimulationen in ihrer Erforschung leisten können. Wir werden uns verschiedene kleine Modelle anschauen, erste Erfahrungen im Programmieren mit Netlogo sammeln und eine eigene kleine Simulation selbst programmieren. Netlogo ist eine open-source Software, die einen einfachen Einstieg in die Erstellung von agentenbasierten Systemen ermöglicht. Für das Seminar sind keine Programmier-Vorkenntnisse nötig.
Typ: Blockseminar
Zeit: 17-19.7., 9-17 Uhr
Raum: Lennéstr. 6, 3.015
Typ: Seminar
Zeit: Donnerstag 18-20
Raum: Online
Eine profunde Kenntnis digitaler Medien macht die Auseinandersetzung mit all ihren technischen Ebenen unausweichlich. Der innere Kern der Digitaltechnik ist dabei vom Mikroprozessor und seiner Maschinensprache bestimmt, welche zugleich die letzte technische Bastion darstellen, die User:innen programmierend ‚einnehmen‘ können. Hierbei kommt den Interessierten entgegen, dass sich die technische Architektur auf dieser Ebene seit der Einführung des Mikrocomputers in den frühen 1970er Jahren kaum verändert hat. Daher lässt sich ein Verständnis moderner Maschinenoperationen auch über das Erlernen der Programmierung älterer Computer erwerben.
Im Seminar wollen wir ausgehend von einer theoretischen und historischen Erarbeitung der Digitalcomputer-Technologie eine solche Maschinensprache für einen einfachen Mikroprozessor lernen und im Verlauf des Semesters gemeinsam ein Programm entwickeln. Hierfür steht uns der MOS-6502, wie er in zahlreichen Homecomputern und Computerspielen der 1970er und 1980er Jahre verbaut wurde, zur Verfügung. Als Zielplattform wählen wir den Commodore 64, für den wir im Cross-Platform-Development und unter Zuhilfenahme eines C64-Emulators an unseren modernen Computern (Mac, Windows, Linux) ein Spiel entwickeln werden und dabei sukzessive die Programmiersprache und die Programmiertechniken kennenlernen. Nach grundlegenden Einführungen in die technischen Hintergründe und sprachlichen Besonderheiten, entwickeln wir das Spiel zusammen und verteilen im weiteren Verlauf des Semesters Aufgaben an Gruppen.
Der Kurs setzt keinerlei Kenntnisse in Informatik, Mathematik oder Elektronik voraus, wenngleich ein Interesse Kenntnisse auf diesen Gebieten zu erwerben, hilfreich ist.
Typ: Seminar
Zeit: Donnerstag 18-20
Raum: Online
Typ: Seminar
Zeit: Dienstag, 14-16 Uhr
Raum: Lennéstr. 1, 2.002
Wir alle benutzen es täglich und ein Leben ohne es scheint für uns unvorstellbar. Doch was ist Geld eigentlich genau? Es scheint (mindestens auch) ein Medium zu sein, insofern es etwa Informationen über „Wert“ speichert und überträgt.
In dem Seminar sollen Texte zur Geschichte und Theorie des Geldes aus Ökonomik, Soziologie, Philosophie und Medientheorie gelesen und diskutiert werden.
Typ: Seminar
Zeit: Dienstag, 14-16 Uhr
Raum: Lennéstr. 1, 2.002
Typ: Seminar
Zeit: Dienstag, 12-14 Uhr
Raum: Lennéstr. 1, 2.002
Es gibt wahrscheinlich keine wichtigere Nutzung von Computern als die, Vorgänge zu simulieren und Menschen in Simulatoren zu trainieren. Es sollen Texte zur Theorie von Modellierung, Simulation und Simulatoren gelesen werden, inkl. eines größeren Blocks, der sich um das populäre Fortleben von Simulation in Computerspielen dreht.
Typ: Seminar
Zeit: Dienstag, 12-14 Uhr
Raum: Lennéstr. 1, 2.002