Lange schon vermutet, hat die Such nach außerirdischem Leben mit der Entdeckung sogenannter ›Exoplaneten‹ in den 1990er-Jahren wieder stark an Fahrt gewonnen. Durch den Nachweis der Häufigkeit dieser Planeten erscheinen Szenarien, wie sie in der Science-Fiction schon lange Gewissheit waren, plötzlich als reale Möglichkeiten: Es ist davon auszugehen, dass die Wahrscheinlichkeit, Leben im uns bekannten Sinn finden zu können, sehr hoch ist (oder zumindest sehr hoch sein könnte). Ein ganz anderes Problem ist allerdings die Kontaktaufnahme mit Aliens. Obwohl es (derzeit) prinzipiell unklar ist, ob mögliches außerirdisches Leben überhaupt zu höherstufigen Formen evolviert ist, findet sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine immer breiter werdende (und in Filmen wie 2001 – A Space Odyssey, Contact oder Arrival durchgespielte) Diskussion um den Kontakt mit außerirdischen Zivilisationen. Sind Medien bereits bei der unmittelbaren Forschung nach außerirdischem Leben von zentraler Bedeutung (Teleskop etc.), so sind sie spätestens bei der Frage nach der Ermöglichung von Kommunikation mit intelligenten außerirdischen Lebensformen von unabweisbarer (sozialer) Relevanz: Mit welchen Medien und mit welchen Zeichensystemen kann es überhaupt gelingen, mit Außerirdischen Kontakt aufzunehmen? Kann man realistischer Weise antizipieren, welche Art der Kommunikation angemessen ist? Wie empfängt man außerirdische Kommunikationsversuche, wie zeichnet man sie auf? Vor dem Hintergrund derartiger, der sog. ›Exosoziologie‹ zugerechneter, Fragen zeichnet das Seminar entscheidende wissenschaftsgeschichtliche Stationen der Suche nach außerirdischem Leben nach, beleuchtet sie vor dem Hintergrund der jeweils parallel stattfindenden Diskurse in Literatur und Film (ggf. auch Computerspiel) und kontextualisiert sie mit der zeitgenössischen Forschung.